Oktoberfest-Ausflug für Mittelstufen-Kids bei Regen – trotzdem ein Glückserlebnis
Es gibt selten Ausflüge mit Kids bei nasskaltem Wetter, die von ihnen trotzdem genossen werden, weil sie viele glückliche Momente vermitteln. Dafür ist der Besuch auf dem Münchner Oktoberfest mit seiner bunten Welt voller Farbexplosionen, gigantisch-modernen oder traditionellen Fahrgeschäften, unterschiedlich drehenden oder schwingenden Geschwindigkeiten und den wunderbaren Düften von Bratwurst, gebrannten Mandeln oder Maronen, glasierten Früchten oder Zuckerwatte an sich schon ein Garant. Diese außergewöhnliche, nur für kurze Zeit existierende Welt bleibt vielen sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen oftmals verschlossen, weil deren Familien die entsprechend notwendigen finanziellen Ressourcen dafür fehlen.
Wenn aber ein solcher Ausflug von unserem gemeinnützigen Verein "ghettokids – Soziale Projekte e.V." gespendet und als Kooperationsprojekt an unserer Partnerschule SFZ München Nord angeboten wird, dann sind die Kids sofort dabei. Sogar überängstliche Erziehungsberechtigte erteilen die Erlaubnis zum Oktoberfest-Besuch, wenn sie ihr Kind in sicheren Händen wissen. Das hängt natürlich auch vom Engagement der Lehrkräfte ab, weil ein Ausflug zum Oktoberfest auf Grund der Menschenmassen sowohl in den öffentlichen Verkehrsmitteln als auch auf der Theresienwiese selbst für die Begleitpersonen wahrlich kräftezehrend ist und von ihnen ständig die volle Aufmerksamkeit verlangt. Falls sich eine Klassenlehrkraft dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlt, dann sind leider deren Schüler und Schülerinnen die Leidtragenden, denn bei einem Oktoberfest-Besuch können diese nicht noch zusätzlich auf andere Klassen aufgeteilt werden.
SFZ-Mittelstufenkids besuchen die 5. und 6. Klassen. Sie würden bei jedem Wetter auf das Oktoberfest gehen. Am 23. September 2025 war der Himmel mit einer grauen Wolkendecke verhangen, es regnete immer mal wieder und es war ungemütlich nasskalt. Aber das schien den Schülern und Schülerinnen nicht das Geringste auszumachen. Schon bei der Hinfahrt waren sie bester Laune und diskutierten angeregt über die anscheinend besten Fahrangebote auf der Wiesn. Anscheinend waren sie darüber bereits bestens informiert.
Der Ausflug wurde von allen Beteiligten genossen, da er wohl sehr harmonisch und ohne negative Erlebnisse erlebt wurde. Eine Lehrerin (und auch Vereinsmitglied) schrieb unserer 1. Vorsitzenden gegen Ende des Oktoberfest-Besuches eine kurze Whatsapp-Nachricht:
"Die 5. und 6. Klassen hatten so einen wunderschönen, harmonischen und ereignisreichen Tag auf dem Oktoberfest. Die Kinder hatten eine riesige Freude und haben dieses auch mehrfach benannt ("schönster Tag ever"). Vielen Dank auf jeden Fall schon mal, dass ghettokids diesen Ausflug ermöglicht hat. Ich habe noch nie so viele ausgelassene Kindergesichter auf einem Haufen gesehen."
So eine spontane positive Reaktion einer Begleitperson macht auch uns glücklich.
Abschließend zitieren wir eine 5. Klasse, der es wichtig war, unserem Verein einen Bericht ihrer Erlebnisse und Empfindungen zukommen zu lassen:
"Am 23.09.2025 fuhren wir, die Klasse 5a, gemeinsam mit der Klasse 6b zum Oktoberfest. Das war richtig, richtig schön. Wir sind mit der U-Bahn hingefahren. Auf dem Oktoberfest sind wir mit ganz vielen Fahrgeschäften gefahren. Zuerst haben sich einige getraut, mit auf den Fallturm zu gehen. Die anderen sind lieber mit der Familienachterbahn gefahren. Auf dem Fallturm haben wir bis zur Schule gesehen!
Richtig gut gefallen hat uns allen das Fahrgeschäft Break Dance. Da hat es uns schnell gedreht, aber keiner hat gespuckt. Darum gabs dann erstmal was in den Magen. Nach einer Stärkung aus Pommes, gebrannten Mandeln und Schokobananen gings es zur Wurfbude. Ein Mädchen aus unserer Klasse hat dort eine Rose für ihren Papa geschossen. Ein anderes Mädchen hat geweint, weil sie keine Rose hatte. Da hat ein Junge ihr eine geschenkt. Das war nett. Danach sind wir mit dem Autoscooter gefahren. Das war richtig lustig. Und am Ende sind alle nochmal mit dem Music Express gefahren.
Es war ein ziemlich cooler Ausflug und hat richtig Spaß gemacht. Wir sind richtig stolz auf uns, weil die Stimmung so gut war und wir uns so viel getraut haben. Manchmal hat man richtig Adrenalin gespürt und musste sich erstmal überwinden. Für viele von uns war es der schönste Schultag, den wir je hatten, wenn nicht sogar der schönste Tag ever."
Solche Ausflüge in eine "Wunderwelt" zeigen, wie wichtig es ist, sozial benachteiligten Kindern Zugang zu besonderen Erlebnissen zu ermöglichen und sie in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung zu fördern. Als Vorstand des gemeinnützigen Vereins "ghettokids – Soziale Projekte e.V." sind wir von allen teilnehmenden Lehrkräften, die teils auch Vereinsmitglieder sind, und den zusätzlichen Begleitpersonen für ihr herausforderndes Engagement – auch bei sehr schlechtem Wetter – sehr beeindruckt. Glückliche Momente für Kinder durch Ausflüge zu ermöglichen liegt uns seit 25 Jahren immer wieder sehr am Herzen.
Der Dr. Ingeborg von Tessin und Marion von Tessin-Stiftung danken wir wieder einmal ganz herzlich für das Ermöglichen dieses kostenintensiven Oktoberfest-Erlebnisses.










