04.12.2016 15:28

Eigenarbeit ist angesagt!

In den bayerischen Volksschulen sind Praktika von der 7. bis 9. Jahrgangsstufe Pflicht.

Für sozial benachteiligte Jugendliche treten hier mehrfache Probleme auf:

- Für ein Betriebspraktikum muss eine spezielle Praktikums-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden, die von den Erziehungsberechtigten bezahlt werden soll. Wieder einmal eine zusätzliche finanzielle Belastung. Für die von uns betreuten Jugendlichen übernehmen wir gerne diese Kosten, damit eine Praktikums-Teilnahme nicht schon an der ersten Hürde scheitert.

- Sozial benachteiligte Jugendliche haben nicht selten große Probleme einen Praktikumsplatz zu finden, besonders wenn sie in einem so genannten "Problemviertel" wohnen.

Kann man frustrierte oder antriebslose Jugendliche handwerklich begeistern, wenn diese Hürden im Vorfeld gar nicht auftreten?

Die Oberstufenlehrkräfte vom Sonderpädagogischen Förderzentrum (SFZ) München Nord haben Ende November 2016 die Teilnahme an der 2-tägigen Aktion "Handwerkliche Praxis" im "Haus der Eigenarbeit" (HEi) mit 28 Jugendlichen der 7. bis 9. Jahrgangsstufe organisiert. Die Finanzierung der Honorarkosten der Fachberater/innen des HEi geschah durch die Regierung von Oberbayern. Jedoch konnten die Fahrtkosten, das notwendige Frühstück und die Brotzeit nicht über die Schule finanziert werden. Diese Unkosten hat unser gemeinnütziger Verein "ghettokids - Soziale Projekte e.V." an unserer SFZ Kooperationsschule übernommen, da die Jugendlichen den speziellen Auftrag hatten, für den im Dezember anstehenden SFZ-Weihnachtsbasar kreative Geschenke herzustellen. Dieses Ziel wollten wir gerne unterstützen.

In den professionell eingerichteten Werkstätten des HEi für Holz, Metall, Feinmechanik, Schmuck und vieles mehr werden kreative Kompetenzen der jungen Menschen durch fachliche Anleitung gefördert.

Wie man auf den Fotos sieht, können sich die Ergebnisse unserer Jugendlichen sehen lassen.

Unerwarteterweise waren die Schülerinnen und Schüler von ihrer Eigenarbeit begeistert und fragten, wann man das "Haus der Eigenarbeit" wieder besuchen könne. Arbeit kann doch Spaß machen!

Im Namen der beteiligten Jugendlichen und Begleitern bedanken wir uns bei den großzügigen Spendern, die uns solche spontanen Unterstützungsaktionen ermöglichen.