30.07.2019 12:19

Intel-Bildungspaten unterstützen beim Besuch der KZ-Gedenkstätte

Am 26. April 2019 hatten wir unser Bildungsprojekt "Tagesausflug zur KZ-Gedenkstätte in Dachau" bereits auf unserer Website angekündigt (Link).

"25 Jugendliche aus dem Hasenbergl (8. und 9. Jahrgangsstufe / 14 - 16 Jahre alt), 3 Lehrkräfte und 15 Intel-Bildungspaten setzen sich einen halben Tag lang gemeinsam mit dem dunklen Teil unserer deutschen Geschichte auseinander. Unser gemeinnütziger Verein "ghettokids - Soziale Projekte e.V." übernimmt die Kosten für den notwendigen Reisebus für insgesamt 45 Personen, das Frühstück, die 150-minütige Führung und den abschließenden Mittagsimbiss. Bevor wir die Gedenkstätte besuchen, werden wir durch die berühmte Altstadt von Dachau fahren.

Wir legen nach der Führung in der Gedenkstätte am Denkmal für Sinti und Roma Blumen nieder, weil speziell im Münchner Stadtteil Hasenbergl viele Menschen dieser Minderheit angehören - und somit auch einige unserer Schülerinnen und Schüler."

Soweit der Plan...

Am 20. Mai 2019 regnete es in Strömen. Unsere 1. Vorsitzende war sich nicht mehr sicher, ob die Jugendlichen und die Intel-Bildungspaten bei so einem schlechten Wetter überhaupt am ausgemachten Treffpunkt an unserer Kooperationsschule auftauchen würden. Erstaunlicherweise kamen 22 Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Jahrgangsstufen zuverlässig, aber völlig durchnässt bei der Schule an. Sie packten das besorgte Frühstück für jeden Teilnehmer ein, und sie umwickelten jede einzelne Rose verletzungssicher zunächst mit Papier und dann mit Alufolie.

Zwei Tage vor dem Ausflug hatten sich sogar insgesamt 18 Intel-Bildungspaten für die Dachau-Aktion freiwillig gemeldet.

Der bestellte Reisebus war trotzdem nicht voll, da einige Intel-Ehrenamtliche aufgrund des wetterbedingten Verkehrsaufkommens nicht pünktlich am Treffpunkt erscheinen konnten - sie fuhren dann direkt zur Gedenkstätte.

Während der Hinfahrt trauten wir unseren Augen nicht: direkt in Dachau hörte es zu regnen auf. Trotz des ernsten Themas stand unser gemeinsamer Bildungsausflug wohl doch unter einem guten Stern. Wir fuhren durch die Altstadt und unser Busfahrer zeigte uns sogar das Schloss Dachau.

Das nächste Hindernis wartete schon auf uns: der Parkplatz für Reisebusse an der Gedenkstätte war völlig überflutet. So stiegen wir in Eile am Straßenrand aus, da keiner von uns regensichere Schuhe anhatte.

Das Erstaunlichste war, dass wir uns alle sofort am Eingang gefunden haben: die Kids, die Intel-Bildungspaten, die zusätzlichen Begleitpersonen und die betagte Nonne, die unsere vereinbarte Führung durch die Gedenkstätte leitete.

Allen Beteiligten war es freigestellt, ihre Rose dort niederzulegen, wo es jeder Einzelne für angemessen hielt: vor oder in den Baracken, an den Zäunen, vor den Gedenktafeln für die Holocaust-Opfer, in einer Kirche oder im Krematorium.

Wir gaben den Jugendlichen Zeit, die belastenden Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Auf alle Fälle war uns wichtig, die Teilnehmer nicht wie eine Touristengruppe durch die KZ-Gedenkstätte "zu treiben". Jeder erhielt seinen zeitlichen Freiraum. Wir spürten, dass die Jugendlichen von den Geschichten und visuellen Eindrücken teils sehr emotional aufgewühlt waren. Daher verzichteten wir auf den geplanten gemeinsamen Besuch des Gedenkstätten-Museums. Auch war allen der Appetit vergangen und das gemeinsame Mittagessen fiel somit aus.

Wir danken den engagierten Intel-Bildungspaten, die selbst nicht alle aus Deutschland stammen, für die Teilnahme an dem emotional doch anstrengenden Kooperationsprojekt "Besuch der KZ-Gedenkstätte in Dachau". Die intensiven Gespräche zwischen den Jugendlichen und Intel-Engagierten waren ein Zeichen für Interesse, Respekt und Verständnis.

Großen Dank möchten wir auch Frau Anka Roeglin aussprechen, die bei Intel u.a. für die Gewinnung von ehrenamtlichen Bildungspaten im Unternehmen verantwortlich ist, die sich dann in unterschiedlichsten "ghettokids"-Projekten sozial engagieren.

Ebenfalls sind wir unseren Spendern sehr dankbar, dass wir so ein wichtiges geschichtliches Angebot mit Reisebus, Frühstück und Führung verwirklichen konnten.