Trotz Corona und Lockdown: 10. Intel-Geschenke-Regen im Hasenbergl Nord
Seit März 2020 bis in das Jahr 2021 hinein verhindert die Corona-Pandemie immer wieder jegliches ehrenamtliche Engagement, das zum größten Teil von Präsenz und persönlichen Kontakten abhängt. Eine Katastrophe für alle Menschen! Der Supergau für Kinder und Jugendliche!
Wie sollte so das 10. Jubiläum des Intel-Geschenke-Regens für fast 200 sozial benachteiligte Kinder der Vorschule und den 1. – 4. Klassen in Kooperation zwischen dem Unternehmen Intel Deutschland GmbH, unserem gemeinnützigen Verein "ghettokids – Soziale Projekte e.V." und dem SFZ München Nord in solch schwierigen Zeiten verwirklicht werden?
Seit dem Eintreffen der Covid-19-Pandemie in Deutschland und den damit von der Politik beschlossenen strengen Verhaltens- und Hygienevorschriften ließ auch der Freistaat Bayern das wirtschaftliche, aber vor allem das soziale Leben fast auf null zurücksetzen. "Social distance" stellt bei einer Pandemie ganz sicher ein notwendiges Ansteckungs-Vermeidungsinstrument dar, ist aber über einen längeren Zeitraum für menschliche Wesen kaum auszuhalten. Für alle Menschen, ob alt oder jung, veränderte sich durch die verordnete Isolation das gewohnte Leben schlagartig. Darunter litten und leiden immer noch vor allem Kinder und Jugendliche. Besonders der am 13. März 2020 – übrigens ein Freitag – für Bayern verkündete schulische Lockdown, eliminierte von einem Tag zum anderen auch die Möglichkeit jeglichen präsenten Engagements für "unsere" sozial benachteiligten Kinder und Jugendlichen in München.
Im Sommer 2020 meldete sich unsere 1. Vorsitzende bei Anka Roeglin, "Program Manager & Diversity Champion Germany" von "Intel Deutschland GmbH", um zu besprechen, ob die gemeinsame Verwirklichung des 10. Geschenke-Regens am 15. Dezember 2020 überhaupt machbar sei. Schon zu dieser Zeit wurde in den Medien von Wissenschaftlern und Politikern ständig vor einer zweiten Corona-Welle im Winter gewarnt.
Keiner wollte dies so recht glauben, aber ein eventueller, erneuter schulischer Lockdown durfte bei dem Für und Wider nicht ausgeschlossen werden. Den weihnachtlichen 10. Geschenke-Regen gleich ausfallen lassen oder vielleicht sogar in den Januar 2021 oder sogar noch später verschieben? Eines hatten wir bereits gelernt: Mit dem Corona-Virus ist eine zuverlässige Planung eigentlich unmöglich.
"Irgendwie schaffen wir das! Wir lassen einfach nicht zu, dass Corona den Kids auch noch die letzte kleine Freude nimmt!" Frau Roeglin war fest davon überzeugt, dass sie die fast 200 notwendigen Intel-Mitarbeiter*innen finden und gleichzeitig auch problemlos dazu animieren könnte, für ein Kind im Hasenbergl ein "Intel-Patenengel" zu werden, obwohl diese seit Pandemie-Beginn – mit wenigen Ausnahmen – immer noch im Home-Office arbeiten und sich sicherlich zum größten Teil nicht in München aufhalten würden. "Den Buchwunsch des Kindes könnte die Patin oder der Pate dann im Internet bestellen und in die Intel-Zentrale nach München schicken, falls es wieder zu einem Total-Lockdown käme." Eine logistische Mammutaufgabe! Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Somit war die Planung und Durchführung des Geschenke-Regens – in welcher Form auch immer – beschlossene Sache.
Und dann passierte das, wovor alle Angst hatten: Corona kehrte im Spätherbst 2020 mit Wucht zurück.
Und trotzdem schrieb jedes der fast 200 Kinder, mit oder ohne Hilfe, den Wunschzettel mit seinem Bücherwunsch an seinen persönlichen "Intel-Engel". Die Kids waren mehr als aufgeregt, denn sie freuten sich so sehr auf ihr Buch, auf ihr ganz persönliches Weihnachtsgeschenk.
Wie sollte die Übergabe der 16 Jutesäcke mit den Bücherspenden für die Gruppen stattfinden? Eine schnelle Übergabe ohne jeglichen Kontakt vor der Klassentür oder ganz unpersönlich sogar nur vor dem Haupteingang der Schule? Nein, so durfte das nicht ablaufen.
Die traditionelle Weihnachtsfeier, die die letzten 9 Jahre immer vor der Verteilung der Bücher an die Kids stattfand und bei der gewöhnlich alle Kinder einzeln oder in Gruppe etwas aufführen, um so der Intel-Organisatorin Frau Roeglin ganz persönlich zu danken, konnte und durfte wegen der angeordneten strengen Corona-Kontaktverbote am 15.12.2020 das erste Mal nicht stattfinden. Gemeinsam einigte man sich auf die Durchführung einer sehr reduzierten Weihnachtsfeier unter strengsten Corona-Hygiene-Bedingungen in der geschmückten Aula.
Dank des großen Engagements der Schulleitungen und der Lehrkräfte vom SFZ München Nord am Heinrich-Braun-Weg fand dann doch noch eine würdige Dankesfeier mit weihnachtlichen Gedichten, Geschichten und Liedern mit ganz großem Abstand und Masken statt – mit nur vier Kindern als Vertreter der verschiedenen Altersstufen. Die ganz kleinen Kinder der Vorschule sorgten sogar für die Bewirtung des Gastes. Und Frau Roeglin erhielt auch Geschenke von der Schule und von "ghettokids – Soziale Projekte e.V." als großes Dankeschön.
Anschließend schleppten zwei Lehrer die Überraschungs-Büchersäcke bis vor die Klassentür und die Klassenlehrkräfte übernahmen die Verteilung in ihren Gruppen. Aber Frau Roeglin durfte die Jutesäcke im Schulhaus nicht selbst verteilen und auch bei der Übergabe nicht dabei sein. Somit entging ihr das erste Mal leider auch ein wichtiger Bestandteil des Geschenke-Regens: die überschwänglichen Reaktionen der Kids beim Erhalt des weihnachtlich verpackten Buches.
Ja, der 10. Intel-Geschenke-Regen fand am 15. Dezember 2020 tatsächlich trotz Lockdown und zusätzlichen Hürden statt. Zwar unter ungewöhnlich strengen Hygienebedingungen, aber er wurde trotz Corona tatsächlich verwirklicht.
Und die Reaktionen der Kinder waren beim Erblicken der Jutesäcke, beim Erhalt und Auspacken des persönlichen Geschenkes wie die 9 Jahre zuvor: strahlende Augen, glückliche Gesichter, überraschtes Staunen, laute Freudenschreie, stolzes Zeigen des Buchgeschenkes in der Klasse und zufriedenes Vertiefen in das eigene Buch. In ein Buch, das sie sich vom Thema her selbst gewünscht haben. Ein wertvolles Geschenk! Noch im Januar werden sich die Kinder bei ihrem "Intel-Engel" trotz Distanzunterricht mit einem ganz persönlichen Brief bedanken. Auch das ist eine selbstverständliche Tradition.
Wir danken Frau Anka Roeglin, "Program Manager & Diversity Champion Germany" von "Intel Deutschland GmbH", ganz herzlich für ihr großartiges Engagement und die große Freude, die sie und ihre Intel-Engel "unseren" sozial benachteiligten Kindern im Hasenbergl Nord wieder einmal bereitet haben.
Und sie hat uns Erwachsenen auch ein wunderschönes Geschenk mitgebracht: die Zusage für den kommenden 11. Intel-Geschenke-Regen im Dezember 2021. Herzlichen Dank!