26.04.2019 16:32

Unsere Projektvielfalt von Mai bis Juli 2019

HDK-Ausstellung mit Führung und Workshops

Wir haben wieder vier Termine für insgesamt fast 100 Jugendliche der 7. und 8. Jahrgangsstufe einer unserer Kooperations-Mittelschulen im Haus der Kunst kostenlos buchen können: für den 14. und 28. Mai, 4. Juni und 2. Juli 2019.

Unter der Leitung von Anne Leopold, der Leiterin des dortigen Kinder- und Jugendprogramms, werden die Kooperationsprojekte zwischen dem Haus der Kunst, der Koop-Mittelschule und "ghettokids - Soziale Projekte e.V." intensiv vorbereitet und verwirklicht. Für die teilnehmenden Kids fallen nie Kosten an und sie können wertvolle Kunstangebote einfach nur genießen.

Dieses Mal bekommen unsere Kids die Gelegenheit die Werke eines bekannten afrikanischen Künstlers kennen zu lernen. Die Ausstellung "El Anatsui. Triumphant Scale" des renommierten Künstlers El Anatsui aus Ghana sorgt schon seit Anfang März in München für Furore. Er verwandelt Abfallprodukte zu glänzenden Kunstwerken und beeindruckenden Installationen. Nur mit Mühe konnten wir die vier Ausstellungstermine mit anschließenden Workshops erhalten.

Wir freuen uns schon auf die inspirierende Ausstellung und die entsprechende Umsetzung in den Workshops mit den kompetenten Kunstpädagogen.

"Wehret den Anfängen" - Tagesausflug zur KZ-Gedenkstätte in Dachau

25 Jugendliche aus dem Hasenbergl (8. und 9. Jahrgangsstufe / 14 - 16 Jahre alt), 3 Lehrkräfte und 15 Intel-Bildungspaten setzen sich einen halben Tag lang gemeinsam mit dem dunklen Teil unserer deutschen Geschichte auseinander. Unser gemeinnütziger Verein "ghettokids - Soziale Projekte e.V." übernimmt die Kosten für den notwendigen Reisebus für insgesamt 45 Personen, das Frühstück, die 150-minütige Führung und den abschließenden Mittagsimbiss. Bevor wir die Gedenkstätte besuchen, werden wir durch die berühmte Altstadt von Dachau fahren.

Wir legen nach der Führung in der Gedenkstätte am Denkmal für Sinti und Roma Blumen nieder, weil speziell im Münchner Stadtteil Hasenbergl viele Menschen dieser Minderheit angehören - und somit auch einige unserer Schülerinnen und Schüler.

Es ist uns insbesondere bei Jugendlichen ein wichtiges Anliegen, ein Bewusstsein für das im vergangenen Jahrhundert geschehene Unrecht zu schaffen. In vielen Familien - egal ob in deutschen oder mit Migrationshintergrund - wird der Holocaust aus Unwissenheit selten oder nie thematisiert. Wir wollen verhindern, dass NS-Symbole z.B. im Kunstunterricht unreflektiert auf Comic-Entwürfen von Schülern erscheinen, auch wenn es "nur" rein provokativ gemeint ist. Wir wollen das Empathie-Vermögen der Kids erweitern und ein Gespür für gesellschaftlich gefährliche Strömungen und Auswirkungen vermitteln. Schlussendlich ist der Besuch der Dachauer Gedenkstätte auch ein Teil der Vorbereitung auf das Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage".

Finanzielle Unterstützung bei diesem wichtigen, doch auch sehr emotional anstrengenden "Ausflug" hat uns bereits die TEVANKO Stiftung zugesagt. Dafür herzlichen Dank!

Bildungsfahrt auf einen Reiterhof in der Oberpfalz

Im Juli organisiert unser Verein einen 6-tägigen Aufenthalt auf einem Reiterhof mit 18 Jugendlichen aus dem Hasenbergl. Sie sollen dort den angstfreien Umgang mit Tieren wie Pferden, Ponys, Eseln, Ziegen und Schafen kennen lernen, werden erste Reitversuche an der Longe und die anstrengende Arbeit im Stall erleben, Museen und Burgen besichtigen, die historische Altstadt von Regensburg erkunden und ihr Selbstbewusstsein stärken - alles das ist Bildung.

Die 14- bis 16-jährigen Jugendlichen wohnen direkt auf dem Reitbetrieb "Fuchsenhof" in Gruppenzimmern mit jeweils eigenem Bad. Der Reiterhof liegt sehr einsam in dem kleinen Dorf Seebarn - weit und breit gibt es weder einen Supermarkt noch andere Geschäfte. Natur pur!

Der hofeigene Badesee liegt einen guten Fußmarsch entfernt, zum öffentlichen Schwimmbad müssen 5 km Fußweg bewältigt werden. Wandern pur!

Alles kostet viel Geld: der Bustransfer, die Unterkunft, Essen & Trinken, die Reitstunden, Eintritte in Museen, Burgen und ins Schwimmbad, die Fahrt nach Regensburg und diverse andere anfallende Kosten. Auf dem "Fuchsenhof" sind Gummistiefel Pflicht - nicht gerade das Equipment, das unsere Jugendlichen zu Hause vorrätig haben.

Ermöglicht wird dieses kostenintensive Angebot einerseits durch die Privatspende eines Hochzeitspaares, das ihre Gäste gebeten hatte, statt Geschenke zu überreichen, unserem gemeinnützigen Verein "ghettokids - Soziale Projekte e.V." zu spenden. Andererseits hat die TEVANKO Stiftung einen Spendenaufruf in ihrem Osterbrief 2019 mit dem Titel "Ich packe meinen Koffer: Bildung und Bewegung in der Oberpfalz" für unsere Sommeraktion gestartet. Dafür ganz herzlichen Dank!

Wöchentliche Projekte in unseren eigenen Räumlichkeiten

Regelmäßig treffen sich unsere 13- bis 16-jährigen Jungs in unserem "ghettokids"-Raum, um gemeinsam Raptexte zu verfassen, zu üben und zu performen. Angeleitet werden sie von einem erfahrenen Jugendleiter, der bereits selbst Raps veröffentlicht und Rap-Workshops in Deutschland und den Niederlanden geleitet hat. Beim Schreiben der Texte lernen die Jugendlichen mit Reimschemen, Versmaß und Takt umzugehen. Durch die Benutzung von Wörterbüchern, Reimlexika und Online-Recherchen erweitern sie ihre persönliche Sprachkompetenz. Nach anstrengender Spracharbeit dürfen die Jungs gemeinsam ein Fußball-Videospiel spielen - auch das kommt immer sehr gut an und wirkt motivierend. Die Treffen sind immer sehr intensiv und schweißen die Gruppe positiv zusammen.

Wir danken wiederholt der Phoenix Foundation ganz herzlich für die monatliche Übernahme der Miete unseres Raumes seit Oktober 2017 und hoffen auf viele weitere spannende Projekte, die wir in "unseren" Räumlichkeiten verwirklichen können.