Beginn der Vereinsgeschichte

Susanne Korbmacher initiiert im Jahr 2000 die Gründung des gemeinnützigen Münchner Vereins "ghettokids – Soziale Projekte e.V." als gesellschaftliche Antwort auf Probleme sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher

„Aufgabe des Vereins ist die Förderung von Kindern und Jugendlichen - besonders in sozialen Brennpunkten - im kreativen, musischen, sprachlichen, sportlichen, schulischen, sozialen und interkulturellen Bereich und die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement. Alle Projekte des Vereins orientieren sich an folgenden übergeordneten Zielsetzungen: Gewaltfreiheit, demokratische Werteorientierung, interkulturelle Verständigung (z.B. Akzeptanz, Toleranz) und bürgerschaftlichem Engagement.“

(Auszug aus der Satzung: §2 Wesen und Zweck / Absatz 2)

 

Tätigkeitsbereich

Ein generelles gesellschaftliches Problem ist die in ganz Deutschland deutlich anwachsende Anzahl von Kindern und Jugendlichen, die auf Grund ihrer individuellen Fehlentwicklung in sozialen und/oder emotionalen Bereichen zu Problemgruppen heranwachsen, die das Zusammenleben der Gesellschaft auf verschiedensten Ebenen belastet.

Viele sozial benachteiligte Kids weisen Entwicklungsrückstände in den Bereichen Lernen, Sprache und Verhalten auf. Emotionale, kreative und soziale Kompetenzen sind meist unterdurchschnittlich entwickelt. Ihnen fehlen nicht nur Essen, Trinken, Kleidung und Schuhwerk, sondern auch der kostenfreie Zugang zu Bildungsressourcen.

Ein wesentliches Merkmal des Menschen ist sein Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung. Ein negatives Selbstbild entsteht durch die Betonung von Schwächen bzw. Defiziten, eigene Stärken finden keine Beachtung.

Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche benötigen innovative gesellschaftliche, Erfolg versprechende Angebote sowohl in der Schule wie in ihrer Freizeit, damit sie eine positive Lebensbewältigung entwickeln können und eine Zukunftsperspektive erhalten. 

In allen Vereinsprojekten stehen zunächst die Stärken der Kids und nicht ihre Schwächen und Defizite im Mittelpunkt. Das Hauptziel ist die Aktivierung und Selbstbewusstwerdung des in jedem Kind oder Jugendlichen vorhandenen Potenzials an positiven Fähigkeiten und Fertigkeiten. Durch Hilfe zur Selbsthilfe, durch  „Selbstverwirklichung durch eigenes Tun“ sollen sie aus dem Kreislauf von Armut, Bildungsdefiziten, Gewalt, Kriminalität ausbrechen können. Durch Eigenleistung und Engagement erfahren die Kids, dass sie ihr vorhandenes Potenzial trotz sozial benachteiligter Lebensverhältnisse fördern, ihr Leben zukunftsorientiert mit gestalten können. Sie sind hier keine Almosen- oder Sozialhilfeempfänger, keine „Randfiguren“ mehr. Armut fungiert nicht mehr als Verlustindikator. Die Kids entwickeln Eigeninitiative und soziale Mitverantwortung. All dies ist Voraussetzung für eine friedliche, moderne Bürgergesellschaft.

 

Zielgruppe des Vereins

Sozial benachteiligte Kinder, die auf Grund ihrer erschwerten Lebensbedingungen zu frustrierten „No-Future-Kids“ heranwachsen, stellen für die gesellschaftliche Eingliederung meist ein ernst zu nehmendes Problem dar.

Seit den 90-iger Jahren wachsen immer mehr Kinder und Jugendliche heran – und das betrifft nicht nur Förderschüler -, die auf dem späteren Arbeitsmarkt nie eine Chance haben werden. Frustration, Perspektivlosigkeit und Hoffnungslosigkeit führen nicht selten auf den Weg in Richtung Kriminalität. Ihr Leben wird nicht selten von dem Motto „Die Gesellschaft braucht mich nicht, dann brauche ich sie auch nicht!“ bestimmt. Die Zahlen der Gewaltentwicklung bei Kindern und Jugendlichen sprechen für sich, die „Gewalteinsteiger“ werden immer jünger, die „Gewaltqualität“ immer brutaler – auch in München.

 

Region des Vereinsengagements

Der gemeinnützige Münchner Verein "ghettokids-Soziale Projekte e.V." kümmert sich monatlich momentan um ca. 250 sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, aber auch um junge Erwachsene oder bedürftige Familien – mit oder ohne Migrationshintergrund. Mit zeitlich begrenzten, externen Projekten sind es manchmal bis zu 400 "Kids", die erreicht werden und größtenteils im Münchner sozialen Brennpunkt "Hasenbergl" aufwachsen. Der Verein fördert aber auch sozial benachteiligte Kids aus anderen Münchner Stadtteilen (z.B. Neuperlach Süd oder aus dem Waisenhaus in Neuhausen).

 

Projekte des Vereins im Jahr 2000

  • Thealimuta (Theater-Lieder-Musik-Tanz): Beginn 1995; Intensivpädagogisches Kreativitätsprojekt
  • Lichttaler: Beginn 1998; Selbsthilfeprojekt für sozial benachteiligte Kids
  • ghetto dance company: Beginn 2000; Tanzprojekte
  • ghetto drum company: Beginn 2000; Trommelprojekte